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5 Gründe gegen MSCI World ETF

5 Gründe gegen MSCI World ETF

Was du wissen solltest, bevor du in den MSCI World ETF investierst

Viele Anleger sehen den MSCI World ETF als einen der besten und sichersten Wege, in den globalen Aktienmarkt zu investieren. Doch ist der MSCI World wirklich der "heilige Gral" der ETFs, wie ihn viele beschreiben? Wenn du einen MSCI World ETF in deinem Depot hast oder planst, in ihn zu investieren, dann solltest du jetzt gut aufpassen. Es gibt einige entscheidende Punkte, die gegen ein Investment in diesen Index sprechen. Hier sind fünf Gründe, warum der MSCI World vielleicht nicht die beste Wahl für dein Portfolio ist.


1. Der MSCI World bietet keine echte weltweite Streuung

Einer der größten Irrtümer über den MSCI World ist, dass er angeblich in die wichtigsten Unternehmen weltweit investiert. Doch das stimmt nicht ganz. Der MSCI World umfasst zwar über 1.600 Unternehmen, diese stammen jedoch ausschließlich aus den 23 größten Industrieländern. Wichtige Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien, Russland oder Südafrika sind im MSCI World nicht enthalten.

Besonders Schwellenländer gelten als besonders wachstumsstark und können überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Indem du ausschließlich in den MSCI World investierst, verpasst du also potenziell profitable Märkte. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Länder wie China und Indien in den kommenden Jahrzehnten eine immer wichtigere Rolle in der Weltwirtschaft spielen werden, ist das Fehlen dieser Märkte im MSCI World ein erheblicher Nachteil.


2. Übergewichtung von US-Unternehmen

Ein weiteres Problem des MSCI World ist die extreme Übergewichtung von US-Unternehmen. Obwohl der Index als "weltweit" gilt, machen US-Unternehmen mehr als 70% der gesamten Indexperformance aus. Das bedeutet, dass deine Investition im MSCI World stark von der Entwicklung des US-Marktes abhängig ist.

Das klingt vielleicht nicht direkt nach einem Problem, vor allem weil die US-Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen ist. Doch eine so hohe Abhängigkeit von einem einzelnen Land birgt auch Risiken. Sollte der US-Markt eine Schwächephase durchlaufen oder in eine Krise geraten, wird das dein gesamtes Investment stark belasten. Eine ausgewogenere Verteilung auf verschiedene Länder und Regionen könnte hier eine bessere Alternative sein.


3. Starke Fokussierung auf den Technologiesektor

Der MSCI World ist nicht nur geografisch unausgewogen, sondern auch stark auf bestimmte Branchen fokussiert. Besonders der Technologiesektor ist im MSCI World überrepräsentiert. Allein die großen Tech-Giganten wie Apple, Microsoft, Amazon, NVIDIA, Alphabet (Google) und Meta (Facebook) machen fast 19% des gesamten Index aus. Der gesamte Technologiesektor trägt sogar über 25% zur Performance des MSCI World bei.

Technologieunternehmen haben in den letzten Jahren zwar beeindruckende Renditen erzielt, aber diese Konzentration birgt Risiken. Sollte der Technologiesektor einbrechen – beispielsweise durch regulatorische Maßnahmen, wirtschaftliche Abschwünge oder Veränderungen in der Branche – könnte das erhebliche Auswirkungen auf den MSCI World und damit auf deine Investition haben.


4. Überdiversifizierung des Index

Ein Argument, das häufig für den MSCI World ETF genannt wird, ist die breite Streuung auf viele Unternehmen. Doch diese "Diversifizierung" ist in Wirklichkeit ein zweischneidiges Schwert. Zwar enthält der MSCI World mehr als 1.600 Unternehmen, aber die größten zehn Unternehmen machen bereits fast 22% des Index aus. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Teil der Unternehmen tatsächlich das Gewicht und die Performance des Index beeinflusst.

Im Gegensatz dazu haben über 1.300 Unternehmen im MSCI World eine Gewichtung von weniger als 0,1%. Diese Unternehmen sind zwar im Index enthalten, spielen aber für die Gesamtrendite des ETFs praktisch keine Rolle. Der Großteil der Rendite stammt also von wenigen großen Unternehmen, während viele kleine Unternehmen kaum Einfluss auf die Performance haben.


5. Keine Small Caps enthalten

Der MSCI World umfasst die größten Unternehmen der Welt, sogenannte Large Caps und Mid Caps. Kleine Unternehmen, sogenannte Small Caps, sind jedoch nicht enthalten. Das mag zunächst unbedeutend erscheinen, aber Small Caps bieten oft das größte Wachstumspotenzial.

Historisch gesehen haben Small Caps im Durchschnitt höhere Renditen erzielt als größere Unternehmen. Sie sind risikoreicher, bieten aber auch mehr Chancen auf überdurchschnittliche Gewinne. Indem du ausschließlich in den MSCI World investierst, verpasst du diese Wachstumschancen. Wer also auf die Überrendite kleinerer Unternehmen setzen möchte, sollte gezielt in einen Small Cap-ETF investieren oder den MSCI World durch andere ETFs ergänzen.


Fazit: Keine Outperformance möglich mit dem MSCI World

Ein letzter und entscheidender Punkt: Wenn du in den MSCI World investierst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du nie mehr als die durchschnittliche Marktrendite erwirtschaften wirst. Diese lag beim MSCI World in den letzten 50 Jahren bei etwa 7% pro Jahr. Das mag für viele Anleger attraktiv klingen, aber wenn du auf eine Outperformance gegenüber dem Markt aus bist, wirst du diese mit einem breiten Index wie dem MSCI World nicht erreichen.

Für manche Anleger mag das ausreichen. Wer jedoch versucht, gezielt eine höhere Rendite zu erzielen, sollte andere Strategien in Betracht ziehen, wie z.B. die Auswahl von ETFs, die gezielt in wachstumsstarke Sektoren oder Regionen investieren, oder eine aktive Verwaltung des Portfolios.


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Denke daran: Ein Investment in den MSCI World ist nicht per se schlecht, aber es gibt wichtige Punkte, die du im Auge behalten solltest. Alternativen wie Emerging Markets, Small Caps oder themenspezifische ETFs könnten eine bessere Diversifizierung und möglicherweise eine höhere Rendite bieten.

Melde dich also gerne bei uns, wenn du mehr über deine Möglichkeiten erfahren möchtest. Und vergiss nicht: Lass dein Geld für dich arbeiten!


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