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Nachteile Dividendenstrategie

Nachteile Dividendenstrategie

Das sind die 5 größten Nachteile der Dividendenstrategie

Ein regelmäßiger Geldsegen durch Dividenden, der direkt auf dein Konto fließt – wer träumt nicht davon? Die Idee, ein passives Einkommen mit Dividenden aufzubauen, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Doch bevor du in dividendenstarke Aktien investierst, solltest du dir bewusst sein, dass nicht alles glänzt, was glänzt. Die Dividendenstrategie hat auch ihre Schattenseiten. In diesem Artikel zeige ich dir die 5 größten Nachteile der Dividendenstrategie, die du unbedingt kennen solltest, bevor du deine Entscheidungen triffst.


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1. Cashflow: Der Segen kann auch ein Fluch sein

Natürlich klingt es verlockend, regelmäßig Geld durch Dividenden zu erhalten. Doch was passiert, wenn du die Dividende nicht zum Leben benötigst und sie direkt wieder reinvestieren möchtest? Dann kann der ständige Cashflow zu einem unnötigen Zwischenschritt werden. Du hast zusätzlichen Aufwand durch Transaktionskosten, wenn du die erhaltenen Dividenden wieder anlegst.

In der Zeit zwischen der Ausschüttung und dem Reinvestieren liegt das Geld ungenutzt auf deinem Konto, ohne Zinsen oder Wertsteigerungen. Das mag auf den ersten Blick nicht dramatisch erscheinen, aber über einen langen Zeitraum kann dieser Leerlauf dazu führen, dass dir Kapital entgeht. Wenn du 40 Jahre lang eine Dividendenstrategie verfolgst und das Geld in diesen kleinen Zwischenphasen auf deinem Konto „rumliegt“, könnte sich das summieren und deinen Vermögensaufbau schmälern.


2. Keine Garantie: Dividenden können gekürzt oder gestrichen werden

Ein weiterer wichtiger Punkt: Dividendenzahlungen sind freiwillig und nicht garantiert. Ein Unternehmen, das in finanzielle Schwierigkeiten gerät, kann seine Dividenden kürzen oder sogar komplett aussetzen, um liquide Mittel für das operative Geschäft freizusetzen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist Fresenius, die ihre Dividende kürzlich gestrichen haben .

Im Gegensatz zu festverzinslichen Anleihen oder Zinsen, die eine Art Versprechen darstellen, basieren Dividenden auf der Unternehmensleistung und der finanziellen Situation des Unternehmens. Das bedeutet, dass du dich auf vergangene Ausschüttungen nicht verlassen kannst. Die Dividendenrendite ist eine vergangenheitsorientierte Kennzahl und sagt wenig über die Zukunft des Unternehmens aus.


3. Risikoerhöhung und geringere Diversifikation

Wenn du dich ausschließlich auf dividendenstarke Aktien fokussierst, besteht die Gefahr, dass du deine Portfoliorisiken nicht ausreichend streust. Viele dividendenstarke Unternehmen stammen aus bestimmten Sektoren wie Versorgern oder Konsumgütern. Dadurch verpasst du möglicherweise die Chance, in wachstumsstarke Unternehmen oder kleinere Aktiengesellschaften zu investieren, die oft keine Dividenden zahlen.

Eine zu enge Fokussierung auf Dividendenaktien kann also dazu führen, dass du auf andere profitable Anlagechancen verzichtest und dein Portfolio nicht ausreichend diversifizierst. In einer Zeit, in der eine breite Streuung als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im langfristigen Vermögensaufbau gilt, kann das ein großes Problem sein.


4. Dividendenaktien sind nicht immer „sicher“

Viele Anleger gehen davon aus, dass Unternehmen, die regelmäßig hohe Dividenden ausschütten, automatisch sicher sind. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Einige Unternehmen schütten hohe Dividenden nur deshalb aus, weil ihre Aktienkurse stark gefallen sind – oft aufgrund negativer Markterwartungen. Ein prominentes Beispiel hierfür ist ProSiebenSat.1 Media, die ihre Dividende kürzlich drastisch gekürzt haben .

Es ist wichtig zu verstehen, dass eine hohe Dividendenrendite oft ein Zeichen für Probleme sein kann, und nicht zwangsläufig für eine stabile und gesunde Firma. Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen, müssen nicht immer die besten langfristigen Aussichten haben.


5. Höhere Steuerlast bei Dividendeneinkünften

Dividenden haben gegenüber Kursgewinnen einen entscheidenden steuerlichen Nachteil: Sie werden sofort und in voller Höhe besteuert, sobald sie auf deinem Konto eingehen. Ab dem Freibetrag von 1.000 Euro für Singles und 2.000 Euro für Ehepaare sind auf Dividendenerträge Kapitalertragssteuern in Höhe von 26,375 % fällig. Kursgewinne hingegen werden erst besteuert, wenn du die entsprechenden Aktien verkaufst.

Das bedeutet, dass du bei einer reinen Dividendenstrategie eventuell weniger vom Zinseszinseffekt profitierst, weil dir die Steuern sofort abgezogen werden. Je länger du Kursgewinne unversteuert anlegen kannst, desto stärker fällt der Zinseszinseffekt für dein Vermögen aus.


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Fazit: Die Dividendenstrategie hat ihre Tücken

Obwohl die Dividendenstrategie oft als ein sicherer Weg zu passivem Einkommen angepriesen wird, solltest du dir der Nachteile bewusst sein, bevor du dich für diesen Weg entscheidest. Von unerwünschtem Cashflow über das Risiko gekürzter Dividenden bis hin zu einer eingeschränkten Diversifikation und steuerlichen Nachteilen – es gibt mehrere Punkte, die du in deine Überlegungen einbeziehen solltest.

Eine Dividendenstrategie kann jedoch eine solide Grundlage für den Vermögensaufbau sein, wenn sie richtig umgesetzt wird. Am Ende solltest du die verschiedenen Strategien gegeneinander abwägen und einen ausgewogenen Ansatz wählen, der zu deinen persönlichen Zielen passt.

Welche Anlagestrategie verfolgst du aktuell? Achtest du auf Dividendenzahlungen bei deinen Investments?

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