Die 5 größten Rentenirrtümer – Worauf du achten musst!
Viele Menschen in Deutschland verlassen sich blind auf die gesetzliche Rente, ohne genau zu wissen, was sie später tatsächlich erwarten können. Leider halten sich dabei einige hartnäckige Mythen und Irrtümer, die dich teuer zu stehen kommen können. In diesem Artikel räumen wir mit den fünf größten Rentenirrtümern auf und zeigen dir, wie du dich besser auf deinen Ruhestand vorbereiten kannst.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass die gesetzliche Rente steuerfrei sei. Das mag früher so gewesen sein, doch seit 2005 hat sich das geändert. Heute wird ein großer Teil deiner Rente besteuert, und das Rentenjahr, in dem du in den Ruhestand gehst, ist entscheidend.
Beispiel: Wenn du 2024 in Rente gehst, sind 83% deiner Rente steuerpflichtig. Der steuerfreie Anteil bleibt dabei festgeschrieben und wird nicht mehr angepasst. Ab 2040 werden sogar 100% der Rente versteuert.
Das bedeutet, dass du auf einen erheblichen Teil deines Ruhestandseinkommens Steuern zahlen musst – eine Tatsache, die viele unterschätzen. Es lohnt sich also, frühzeitig darüber nachzudenken, wie du diese Steuerlast reduzieren kannst, z. B. durch private Vorsorge oder Investitionen.
2. „Das Rentenniveau zeigt, wie hoch deine Rente sein wird“ – Irrtum!
Das Rentenniveau ist ein oft missverstandener Begriff. Viele denken, es beschreibt den Anteil ihres letzten Gehalts, den sie später als Rente erhalten. Doch das stimmt nicht.
Das Rentenniveau gibt das Verhältnis der sogenannten Standardrente – die jemand nach 45 Jahren Beitragszahlung mit einem Durchschnittsgehalt bekommt – zum durchschnittlichen Einkommen aller Versicherten an. Aktuell liegt es bei 49,4%.
Das sagt jedoch wenig über deine individuelle Rente aus, da die meisten Menschen nicht genau 45 Jahre lang den Durchschnittsverdienst eingezahlt haben. Was das Rentenniveau allerdings deutlich macht, ist die Rentenlücke: Der Betrag, der dir im Ruhestand fehlen wird, um deinen Lebensstandard zu halten.
Um diese Lücke zu schließen, ist private Altersvorsorge unverzichtbar. Je früher du anfängst, desto besser.
3. „Nach 45 Jahren Beitragszahlung kannst du mit 63 abschlagsfrei in Rente“ – Nicht mehr!
Es war einmal möglich, mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen, wenn du 45 Jahre Beitragszahlung vorweisen konntest. Doch das gilt nur für Geburtsjahrgänge bis 1952.
Ab dem Jahrgang 1953 wurde das Rentenalter schrittweise angehoben. Heute kannst du erst mit 65 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen, selbst wenn du 45 Beitragsjahre auf dem Konto hast.
Das bedeutet: Wer früher aufhören möchte zu arbeiten, muss mit Abschlägen rechnen – und die können deine Rente dauerhaft spürbar mindern.
4. „Alle deine Daten liegen der Deutschen Rentenversicherung vor“ – Leider nicht!
Ein weiterer Irrtum ist, dass die Deutsche Rentenversicherung (DRV) bereits alle Daten über deine Beschäftigung und Beitragszeiten vollständig gespeichert hat. In der Realität gibt es jedoch oft Lücken in deinem Rentenkonto, die dazu führen können, dass dir später Rente entgeht.
Deshalb solltest du regelmäßig einen Blick auf dein Rentenkonto werfen. Melde dich auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung an und prüfe, ob alle deine Zeiten korrekt erfasst wurden – vor allem längere Beschäftigungen, Kindererziehungszeiten oder Ausbildungszeiten.
Falls etwas fehlt, kannst du eine sogenannte Kontenklärung beantragen. Das ist besonders wichtig, da falsch erfasste Daten später nicht automatisch korrigiert werden.
5. „Du musst nichts tun – deine Rente kommt automatisch“ – Irrtum!
Ein häufiges Missverständnis ist, dass die gesetzliche Rente automatisch ausgezahlt wird, sobald du das Rentenalter erreichst. Aber so funktioniert das System nicht. Du musst deine Rente aktiv beantragen!
Damit alles rechtzeitig klappt, solltest du den Antrag mindestens drei Monate vor deinem geplanten Rentenbeginn stellen. Andernfalls verzögert sich die Auszahlung – und rückwirkend wird die Rente nicht gezahlt.
Verpasse also nicht, diesen wichtigen Schritt rechtzeitig zu erledigen.
Die gesetzliche Rente ist eine wichtige Basis, aber sie reicht in den meisten Fällen nicht aus, um deinen Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Deshalb solltest du dich nicht nur auf den Staat verlassen, sondern selbst aktiv werden.
- Private Altersvorsorge: Überlege dir, wie du mit ETFs, Aktien, Immobilien oder einer privaten Rentenversicherung zusätzlich Vermögen aufbauen kannst.
- Steuerplanung: Reduziere die Steuerlast auf deine späteren Einnahmen durch clevere Strategien wie das Ausnutzen von Freibeträgen oder langfristige Investments.
- Regelmäßige Rentenkontrolle: Überprüfe dein Rentenkonto regelmäßig und kläre Unstimmigkeiten rechtzeitig.
Fazit: Rentenirrtümer aufgedeckt – Jetzt bist du am Zug!
Die fünf größten Rentenirrtümer haben hoffentlich gezeigt, wie wichtig es ist, sich aktiv mit dem Thema Rente zu beschäftigen. Viele Missverständnisse können dich im Ruhestand teuer zu stehen kommen, wenn du nicht rechtzeitig vorsorgst.
Kümmere dich also schon heute um deine Altersvorsorge und stelle sicher, dass du im Ruhestand gut abgesichert bist. Wenn du dabei Unterstützung benötigst, dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein.