So sicherst du deinen Lebensstandard im Alter
Die gesetzliche Rente gilt als sicher – doch reicht sie wirklich aus, um deinen Lebensstandard im Alter zu halten? Für die meisten von uns lautet die Antwort leider: Nein. Ohne zusätzliche private Vorsorge droht eine erhebliche Rentenlücke, die oft unterschätzt wird. Aber was bedeutet das genau? Und wie kannst du deine Rentenlücke berechnen und gezielt schließen? In diesem Blogartikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du vorgehen kannst, um finanziell abgesichert in den Ruhestand zu gehen.
Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) basiert auf einem Umlageverfahren: Die Beiträge der heutigen Arbeitnehmer finanzieren die Renten der aktuellen Rentner. Durch den demografischen Wandel – immer weniger junge Menschen zahlen für immer mehr Rentner – sinkt jedoch das Rentenniveau. Aktuell liegt die gesetzliche Rente oft nur bei einem Drittel des vorherigen Nettoeinkommens, nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben. Für viele Menschen bedeutet das: Der gewohnte Lebensstandard ist nicht mehr finanzierbar.
Ein weiterer Punkt, der oft übersehen wird: Deine jährliche Renteninformation weist deine voraussichtliche Rente in brutto und ohne Inflation aus. Das führt schnell zu falschen Erwartungen. Nach Abzügen und dem Kaufkraftverlust durch Inflation sieht die Realität ganz anders aus.
So berechnest du deine Rentenlücke
Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen deinem gewünschten Einkommen im Ruhestand und deiner zu erwartenden gesetzlichen Rente. Um diese Lücke zu berechnen, brauchst du drei wesentliche Informationen:
- Deinen finanziellen Bedarf im Ruhestand
Überlege, wie viel Geld du im Alter monatlich benötigen wirst. Rechne mit deinem aktuellen Nettoeinkommen und berücksichtige feste Ausgaben wie Wohnen, Versicherungen und Lebensmittel sowie variable Kosten für Freizeit, Reisen und Gesundheit.
Beispiel: Max Mustermann möchte im Ruhestand 2.500€ netto monatlich zur Verfügung haben, um seinen Lebensstandard zu halten. - Die Inflation berücksichtigen
Die Inflation reduziert die Kaufkraft deines Geldes. Ein Einkommen von 2.500€ netto entspricht bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2% in 37 Jahren (wenn Max mit 30 Jahren beginnt und mit 67 in Rente geht) einem Betrag von 5.202€. Das bedeutet: Max braucht im Alter über doppelt so viel Geld, um denselben Lebensstandard zu halten. - Deine voraussichtliche gesetzliche Rente
Schau in deine Renteninformation und beachte, dass diese brutto angegeben ist. Ziehe etwa 20% für Sozialabgaben und Steuern ab, um die voraussichtliche Nettorente zu berechnen.
Beispiel: Laut seiner Renteninformation wird Max im Alter 1.909€ brutto erhalten, was netto etwa 1.730€ entspricht. Damit deckt die gesetzliche Rente nur ein Drittel seines benötigten Einkommens.
Wie groß ist deine Rentenlücke?
Die Rentenlücke ergibt sich aus der Differenz zwischen deinem monatlichen Bedarf und der Nettorente:
5.202€ (Bedarf) – 1.730€ (gesetzliche Rente) = 3.472€ monatliche Rentenlücke.
Hochgerechnet auf ein Jahr fehlen Max rund 41.664€, um seinen gewünschten Lebensstandard zu halten. Diese Lücke musst du durch private Vorsorge schließen.
Um die Rentenlücke zu schließen, gibt es verschiedene Wege. Eine der effektivsten Methoden ist ein Sparplan, beispielsweise in ETFs, Aktien oder eine ETF-Rentenversicherung.
Sparrate berechnen
Max möchte seine Rentenlücke mit einer ETF-Rentenversicherung schließen, die ihm eine "ewige Rente" ermöglicht. Das bedeutet, dass das angesparte Vermögen durch die Rendite und die geplanten Entnahmen nie vollständig aufgebraucht wird.
Mit einer durchschnittlichen Rendite von 6% benötigt Max bei einer Sparzeit von 37 Jahren eine monatliche Sparrate von etwa 330€, um seine Rentenlücke zu schließen.
Steuervorteile nutzen
Max entscheidet sich für eine ETF-Rentenversicherung, da diese steuerliche Vorteile bietet:
- Während der Ansparphase sind Fondswechsel steuerfrei, und es gibt keine Vorabpauschale.
- Bei der Auszahlung sind 57% der Gewinne steuerfrei, wenn die Auszahlung nach dem 62. Lebensjahr erfolgt.
Möchte Max zwei Jahre früher in Rente gehen, also mit 65 statt 67, erhöht sich die notwendige Sparrate um 50€ auf insgesamt 380€ monatlich. Die Mehrkosten für die frühere Rente summieren sich auf 22.200€.
Der Zinseszins-Effekt ist einer der größten Hebel beim Vermögensaufbau. Je früher du mit der Vorsorge beginnst, desto weniger musst du monatlich sparen. Wenn Max beispielsweise erst mit 40 Jahren beginnt, seine Rentenlücke zu schließen, müsste er etwa 600€ monatlich investieren, um das gleiche Ziel zu erreichen.
Fazit: Rentenlücke berechnen und gezielt schließen
Die gesetzliche Rente reicht in den meisten Fällen nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Mit der Berechnung deiner Rentenlücke und einem individuellen Vorsorgeplan kannst du jedoch gezielt gegensteuern. Wichtig ist, frühzeitig zu beginnen, um den Zinseszins-Effekt optimal zu nutzen und finanzielle Freiheit im Alter zu erreichen.
Hast du deine Rentenlücke schon berechnet? Falls nicht, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um damit zu starten. Wenn du Unterstützung bei der Planung deiner Altersvorsorge brauchst, trage dich für ein unverbindliches Erstgespräch ein.